beeinflussen, etwa um Regen zu erzeugen climate-engineering/projects/people/wiertz_-_gefahren_im_diskurs.pdf; 10.09.2012.

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Impressum Herausgeber Planungsamt der Bundeswehr Dezernat Zukunftsanalyse Oberspreestraße 61L 12439 Berlin E- Mail: plgabwdezzuka@bundeswehr.org Layout und Druck Mandy Hoppe Print – und Medienzentrum Wehrbereichsverwaltung Ost Titelbilder : Von links nach rechts: Bild 1: © Fyle / fotolia.com Bild 2 : Clouds on the way to DC, Foto von Karin Dalziel http://www.flickr.com/photos/nirak/644335254/ (cc) BY 2.0 http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.en Bild 3 : NASA GOES -11 West Coast view March 11, 2010, Foto von NASA Goddard Space Flight Center http://www.flickr.com/photos/gsfc/4511092883/ (cc) BY 2.0 http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed. en Bild 4: 20100715-IMG_1252, Foto von bilderheld http://www.flickr.com/photos/superzelle/4794778596/ (cc) BY 2.0 http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.en Bild 5: © Andrey Kuzmin / fotolia.com Inhalte der Studie: © Planungsamt der Bundeswehr, Dezernat Zukunftsanalyse Alle Rechte vorbehalten. Reproduktion und Veröffentlichung nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch das Planungsamt der Bundeswehr, Dezernat Zukunftsanalyse. November 2012

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Vorwort Das Planungsamt der Bundeswehr (vormals Zentrum für Transformation der Bundes -wehr) bündelt Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung im Planungsnetzwerk für die Bundeswehr auf der dem BMVg nachgeordneten Ebene. Es stellt Methodenkompetenz und wissenschaftliche Werkzeuge für die Bundeswehr bereit und erarbeitet die Grundlagen für die zukünftige Ausrichtung der Bundeswehr. In diesem Rahmen dient Sicherheitspolitische Zukunftsanalyse dem Zweck, frühzeitig und auf wissenschaftlicher Basis Erkenntnisse für die Fortschreibung konzeptioneller Vorga – ben und Ziele zu gewinnen. Sie liefert ergebnisoffen und weisungsungebunden Ideen und Impulse für die zukünftige Ausrichtung der Bundeswehr und ist somit ein zentraler Bestand -teil der Zielbildung. Die Studien des Dezernats Zukunftsanalyse werden ressort-intern erstellt. Neben militäri -scher Expertise werden vor allem Erkenntnisse ziviler wissenschaftlicher Einrichtungen sowie verschiedener Ressorts des Bundes genutzt. Gleichwohl sind die Ergebnisse nicht mit ande -ren Ressorts und Forschungseinrichtungen abgestimmt und sollen auch keinen Eingriff in deren Verantwortlichkeiten darstellen. Die Studienarbeiten des Dezernats Zukunftsanalyse spiegeln keine offiziellen Positionen des BMVg wider.

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1Geoengineering Œ Eine von vielen möglichen Zukünften1Pressemeldung 01.02.2027 —Wirtschaftsmacht macht Geoengineeringfi Der Staatschef einer der neuen Wirtschaftsmächte verkündete heute auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt eine Zeitenwende in der Klimapolitik. Da die bisherigen klimapolitischen Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft keine Wirkung zeigten, so der Staatschef, hätte sein Land sich entschlossen, dem Klimaproblem durch den Einsatz von Geoengineering entgegenzutreten. Er nehme Bedenken der internationalen Partner des Landes ernst, betonte aber: —Das Abschmelzen von Gebirgsgletschern bedroht unsere Wasserversorgung. Dürren bedrohen unsere Ernten. Allein in den letzten Jahren sind tausende Mit -bürger bei Extremwetterereignissen ums Leben gekommen. Zwar sind wir uns der Risiken bewusst, doch in dieser Situation muss man handeln.fiPressemeldung 16.05.2027 —Krisengipfel der Geo-Gegnerfi Heute trafen sich die Staatschefs des europäischen Kontinents in Brüssel, um das weitere Vorgehen gegen den drohenden Einsatz von Geoengineering zu beschließen. Der Präsident eröffnete den Gipfel mit den Worten: —Geoengineering ist inakzeptabel, ein unverantwortliches Spiel mit unserer Zukunft!fi Zuvor wa – ren Verhandlungen über ein Geoengineering Moratorium in der Hauptversammlung der UN gescheitert. Dennoch können sich die europäischen Staatsoberhäupter der Unterstützung einer ganzen Reihe weiterer Staaten gewiss sein, die sich vor möglichen Nebenfolgen des Geoengineerings fürchten. Die USA hinge-gen haben bisher noch keine klare Position bezogen und sich bei der Abstimmung enthalten. Das Treffen wurde von zahlreichen Demonstrationen begleitet. Nachdem es bereits in den letzten Wochen zu massiven weltweiten Protesten kam, demonstrierten am Verhandlungstag diesmal allein in Brüssel, Paris, Berlin und London schätzungsweise über 1,5 Millionen Menschen. Pressemeldung 20.06.2027: —Der Ton wird härterfi Der Sprecher des amerikanischen Präsidenten hat für morgen Vormittag eine Pressekonferenz angekün -digt, in der sich der Präsident zu der gestrigen Bekanntgabe des offiziellen Starts der Geoengineering Programme einer der neuen Wirtschaftsmächte äußern wird. Die Einschätzungen darüber, wie sich der Präsident positionieren wird, gehen weit auseinander. Der Ton in der gesellschaftlichen und politischen Debatte über Geoengineering ist in den letzten Wochen härter geworden. Sowohl Gegner als auch Be -fürworter mobilisierten in den USA ihre Gefolgschaft. Medienkampagnen beider Lager sorgten für eine aufgeheizte Stimmung. Gegner des Geoengineerings forderten, die —Zerstörer der göttlichen Schöpfungfi und —Klimapfuscherfi notfalls mit militärischen Mitteln von ihren Vorhaben abzuhalten. Auch in Europa gab es in den letzten Wochen wieder Protestmärsche. Immer häufiger kam dabei die For -derung auf, das —Ende der Weltfi mit Waffengewalt aufzuhalten. Medien und einzelne Politiker fingen an, sich mit dieser Option ernsthaft auseinanderzusetzen

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3Geoengineering Œ Eine sicherheitspolitische Perspektive —Jeder redet über das Wetter, aber keiner tut etwas dagegen.fi (Mark Twain) Bereits seit Jahrhunderten versucht der Mensch, das Wetter zu seinen Gunsten zu beeinflussen, etwa um Regen zu erzeugen Œ sei es durch traditionelle Riten wie Regen – tänze oder die ersten technischen Versuche mit Explosivstoffen im 19. Jahrhundert. 2 Heutzutage geht es jedoch nicht mehr nur um die Beeinflussung lokaler Wetterphäno -mene. Vielmehr wird diskutiert, das globale Klima nach dem Willen des Menschen zu formen. Mit Geoengineering werden hier-für zunehmend Möglichkeiten erforscht. Der Begriff bezeichnet Eingriffe in das globale Klimasystem mit dem Ziel, den Klimawan-del abzuschwächen und dem Anstieg der Durchschnittstemperatur entgegen zu wir -ken.3Das vorliegende Future Topic diskutiert die mit einem möglichen Einsatz von Geo-engineering einhergehenden sicherheitspo-litischen Implikationen.Zunächst wird dargelegt, was unter Geo-engineering verstanden wird, wie es zur Ver -meidung eines gefährlichen Klimawandels verwendet und wann es zum Einsatz ge-bracht werden könnte.Anschließend werden vorhandene und zu entwickelnde Technologien in Bezug auf ihre Risiken, weitere Streitpunkte, relevante rechtliche Rahmenbedingungen sowie mög -liche Motivationen einzelner Staaten zum Eingriff in das Klima dargestellt und bewer-tet.Abbildung 1: Die zwei Arten von Geoengineering und deren MethodenQuelle: Rickels et al. (2011: 9)

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