Kommunikation ist der einzige und wichtigste Faktor, der betimmt, welche Arten von Beziehungen der Mensch mit anderen eingeht und.
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Die Broschüre wird vom BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung veröffentlicht. Die Ausführungen und Schlussfolgerungen sind vom Autor in eigener Verantwortung vorgenommen worden. Impressum: BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung Prielmayerstr. 3 80335 München www.bayernforum.de Gestaltung: Jürgen Pichler, Pichler/Treffer KommunikationsDesign Druck: ISBN 978-3-86872-590-2

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—fiKommunikation ist der einzige und wichtigste Faktor, der betimmt, welche Arten von Beziehungen der Mensch mit anderen eingeht und was er in seiner Umwelt erlebt. Wie er zurecht kommt mit seinem Le- ben, wie er vertraute Beziehungen knüpft, wie produktiv er ist, wie er seinen Sinn findet, wie er mit seinem persönlichen Gott verbunden ist, all dies hängt weitgehend von seinen Kommunikationsfähigkeiten ab. Kommunikation ist der Maßstab, mit dem zwei Menschen gegen- seitig den Grad ihres Selbstwertes messen, und sie ist auch das Werk- zeug, mit dem dieser Grad für beide geändert werden kann.Virginia Satir

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5InhaltsverzeichnisVorwort 6IEinleitung7 IIKommunikationsmodelle: Vier Seiten einer Nachricht . . .9 IIIDie Landkarte12 IVDas Werte- und Entwicklungsquadrat14 VWie offen kann ich sein? Selektive Authentizität16 VIDie Toleranzampel oder: Drei Straßen in der Kommunikation19 VII9 Tipps zur Freien Rede21 VIIIGliedern Œ Ordnen25 IXVorbereitung einer Rede oder eines Referates28 XFeedback30 XIModeration31 XIIKleine Anleitung für Podiumsdiskussionen36 XIIIDie Lernselbsthilfegruppe Kommunikation37 XIVLiteratur41

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—Demokratie braucht Demokratenfi Œ dieses berühmte Wort Friedrich Eberts ist sein politisches Vermächtnis und bestimmt auch heute die Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Demokratie lebt von den Einstellungen, der Handlungsfähigkeit und der Handlungsbereitschaft ihrer Bürgerinnen und Bürger. Als Stützpfeiler und wichtiges Instrument der Demokratie fördert unsere politische Bildungsarbeit das gesellschaftliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern. Unsere Bildungsarbeit fußt dabei auf Ideen und Grundwerten der Sozialen Demokratie, der wir uns verpflichtet fühlen. (aus: Lernen für Soziale Demokratie, hrsg. von der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin-Bonn 2010)Wir erstreben eine lebendige und aktive Demokratie. Diese ist auf Entwicklung und Verbesserung persönlicher Kompe- tenzen, d.h. die Fähigkeit zur erfolgreichen Bewältigung komplexer Anforderungen in unterschiedlichen Situationen angewiesen. Kompetentes Handeln von mündigen Bürgerinnen und Bürgern schließt den Einsatz von Wissen, von kognitiven und praktischen Fähigkeiten genauso ein wie soziale und kommunikative Kompetenzen. Mit der Entfaltung dieser Kompetenzen bei möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern wollen wir zur Belebung der demokratischen Institutionen und Parteien beitragen und eine aktive Bürgergesellschaft fördern. Mit dem vorliegenden Leitfaden —Kommunizieren lernenfi des Münchner BayernForums der Friedrich-Ebert-Stiftung kön- nen Sie in Eigenverantwortung Ihre kommunikativen Fähigkeiten verbessern. Für die Herausgabe gab es zwei Gründe: Zum einem ist die Broschüre als Ergänzung gedacht für die vielfältigen Seminare, die die Friedrich-Ebert-Stiftung in Bayern zu diesem Thema anbietet. Zum anderen wollen wir Sie ermutigen, Ihre Kommunikation im Rahmen Ihres gesellschaft- lichen Engagements in Vereinen und Initiativen zu verbessern. Gesellschaftliche Gruppen, insbesondere Bürgerinitiativen und politische Parteien sind hier ein ideales Lernfeld. Die —Anregungen zur Selbsthilfefi können Sie natürlich alleine bearbeiten oder zusammen mit Gleichgesinnten in einer Lernselbsthilfegruppe Kommunikation (Kap. 13). Wir empfehlen Ihnen die Broschüre in Zusammenhang mit einem Seminarbesuch zur Freien Rede bzw. zur Verbesserung der Kommunikationskompetenz bei der Friedrich-Ebert-Stiftung. Angebote dazu finden Sie im neuen Jahresprogramm der Politischen Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung (www.fes.de/pa). Neben den Angeboten des BayernForums (www.bayernforum.de) empfehlen wir Ihnen auch die Pro- gramme der Akademie Frankenwarte in Würzburg (www.frankenwarte.de), des Regensburger Büros der Friedrich- Ebert-Stiftung (www.fes-regensburg.de), der Georg-von-Vollmar-Akademie in Kochel (www.vollmar-akademie.de) und der Kommunalakademie Bayern (www.kommunalakademie-bayern.de). Die —Akademie Management und Politikfi der Friedrich-Ebert-Stiftung (www.fes-mup.de) bietet mit dem bundesweiten Trainingsprogramm für ehrenamtlich engagierte Führungskräfte intensive Ausbildungsgänge und praxisnahe Trainingskonzepte für das professionelle Management in gesellschaftspolitischen Organisationen und für die wirkungsvolle Kommunikation mit Mitgliedern, Bürger/innen und der Öffentlichkeit an. Der Autor dieser Broschüre Jürgen Heckel kommt aus der Praxis und lehrt seit über 20 Jahren Kommunikation. Er sam- melte wertvolle Erfahrungen durch sein Engagement in Initiativen, Vereinigungen und Selbsthilfegruppen. Er predigt keine Dogmen, erteilt keine Ratschläge, sondern zeigt durch die vielfältigen Modelle in der Broschüre Suchwegeauf, auf denenSie in Eigenverantwortung herausfinden können, wie Sie Ihr kommunikatives Wachstum fördern können. Seine persön- liche und übertragbare Erfahrung: —Es lohnt sich nicht, anderen etwas vorzumachen. Menschen haben ein ganz feines Gespür dafür, ob es jemand ehrlich meint oder nicht.fi Dem A1 Verlag danken wir, dass wir einige Grafiken aus Jürgen Heckels Buch —Frei sprechen lernenfi verwenden durften. Dem Garchinger Künstler und Grafiker Jürgen Pichler Dank für die Gestaltung und Dank an Alexandra Herde fürs sorgfältige Korrektur lesen. Horst Schmidt M.A. Leiter des BayernForums der Friedrich-Ebert-Stiftung 6Vorwort

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rung: Jeder kleine Veränderungsschritt stößt wei- tere Veränderungsschritte an. Diese Broschüre ist kein Rezeptbuch mit genau zu befolgenden Anleitungen, sondern ein vielseiti- ges Angebot einander ergänzender Bausteine zwischenmenschlicher Kommunikation, die indi- viduell kombiniert werden können. Wählen Sie bitte das aus, womit Sie glauben, etwas anfangen zu können: Wenn Sie sich die Frage stellen —Wie offen kann ich sein?fi, dann beschäftigen Sie sich mit Kapitel 5, wenn es Sie interessiert, was Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie sich in einer Versammlung zu Wort melden, dann schauen Sie in Kapitel 7 nach. Sie lernen in Kapitel 6 mit Hilfe der Toleranzampel, ob Sie sich in Bezug auf Ihre kommunikativen Fähigkeiten auf einer Wach- stumsstraße befinden oder in einer Sackgasse. Praktische Hinweise zur Vorbereitung Ihres Rede- beitrages finden Sie in Kapitel 9. Wenn es Ihnen gelingt für sich und eine Gruppe Wachstum einzuleiten, so helfen Sie mit, eine neue Kommunikationskultur in Verbänden, Verei- nen, Parteien und Gewerkschaften zu begründen. Sich in Gemeinschaften zu engagieren bedeutet in der Praxis sich auf Konflikte mit Andersden- kenden einzulassen: zuhören, begründen, auf- einander eingehen, ehrlich und offen sein, argu- mentieren, werben, aufbrechen, provozieren, er- muntern, konfrontieren, den eigenen Standpunkt begründen und dabei stets auch die Möglichkeit des eigenen Irrtums eingestehen. Ich bekenne mich ausdrücklich dazu, in meiner Kommunika- tion zu konfrontieren und gelegentlich auch zu polemisieren. Ich konfrontiere oder polemisiere aber nicht mit dem Ziel, andere zu verletzen oder zu diffamieren, sondern um neue Gedankenräu- me aufzuschließen. Ich achte streng darauf, dass meine Provokationen nicht ein vergiftetes gesell- schaftliches Klima produzieren, wie es durch Rechtspopulisten geschieht. Wer Andersdenkende nur diffamiert, bedroht oder bekämpft, trägt nichts zur Verbesserung der politischen Kultur bei. Er stellt die Gewalt als Mittel der Politik nicht in Frage, sondern bestätigt sie. Es geht ums Anteil- nehmen des Einzelnen an der Gemeinschaft und ums Anteilnehmen der Gemeinschaft am Leben des Einzelnen. Ich erlebe einen doppelten Ge- winn in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Von meinem Engagement profitiert nicht nur die ent- sprechenden Organisation und dadurch die de- mokratische Gesellschaft, sondern ich profitiere auch für mich persönlich, sowohl beruflich als auch privat. Mein Engagement lohnt sich über das originäre Engagement hinaus. Der unschätzbare Vorteil, den das Gruppenler- nen gewährt: Der Praxistransfer, die unmittelbare Anwendung des Gelernten, ist in den Gruppen- prozess selbst eingebaut. Vielleicht entschließen Sie sich nach Anfangser- folgen sogar im Umfeld Ihrer gesellschaftlichen Aktivitäten eine Lernselbsthilfegruppe Kommuni- kation zu gründen, wo Sie für einen begrenzten Zeitraum gemeinsam mit anderen gezielt an Ih- rem kommunikativen Wachstum arbeiten. Selbst- hilfegruppen setzen zwei für Menschen unersetz- liche —Medikamentefi ein: Zuhören und Sprechen. Zuhören ist der Anfang vom Anfang im Verände- rungsprozess, denn nur wer zuhören kann ist auch in der Lage zu sprechen. Und wer dem Hö- ren und Zuhören einen Wert gibt, ist auf dem Weg zur Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber. Wer sich dem Gruppenklima konti- nuierlich aussetzt, wird Zuhören und Reden als Lebenskunst entdecken. Wer redet, sät Œ und wer zuhört, erntet! 8Einleitung

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Die vier Seiten einer Nachricht, der vierohrige Empfänger Friedemann Schulz von Thun beschreibt den Grundvorgang der Kommunikation folgenderma- ßen: Vereinfacht gesehen ist Kommunikation ein Vorgang zwischen Sender und Empfänger, der Sender sendet, der Empfänger empfängt. Ein Sender sendet eine Nachricht, die immer, ob der Sender will oder nicht, vier psychologisch bedeutsame Aspekte enthält. Vereinfacht ausge- drückt: Wir senden auf vier Kanälen. 1.Sachinhalt Wie kann ich den Sachinhalt meiner Rede klar und verständlich mitteilen? Die Zuhörer sollten den Sachinhalt nicht nur verstehen, sondern sich auch gut merken können. (siehe Gliedern Œ Ord- nen, S.23)2.Beziehung Auf diesem Kanal wird vermittelt, wie Sender und Empfänger zueinander stehen. Wie behandle ich den Empfänger? Bin ich oberlehrerhaft, überheb- lich, kalt, zynisch oder bin ich offen, gespannt, erwartungsfroh, diskussionsfreudig? Eine Nachricht kann noch so sachorientiert gesendet werden, die Beziehungsebene spielt mit. Nichtsachliche Antei-le aus einer Diskussion zu verbannen ist illusionär. Störungen fragen nicht nach Erlaubnis, sie sind einfach da. Watzlawick: —Jede Kommunikation hat einen In-halt und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letz- terer den ersteren bestimmt. Die Beziehungsebene bestimmt, was auf der Sach- ebene ankommt.Oder: Wie Menschen meine Kommunikation ver- stehen, hängt davon ab, wie ich sie während des Kommunizierens behandle.fiMerke: Der Sachinhalt zielt auf den Kopf, die Be- ziehung zielt auf das Herz. Nur allzu oft versteht das Herz, was der Verstand nicht begreift. Sprich als Sender so zum Empfänger, wie Du selbst gern —behandeltfi werden möchtest. 3. AppellWenn wir etwas mitteilen, wollen wir immer auch etwas erreichen, Einfluss nehmen. Der Versuch Einfluss zu nehmen kann entweder offen oder verdeckt sein. Wir unterscheiden deshalb zwischen offenen und verdeckten (versteckten) Appellen. Vermeiden Sie verdeckte Appelle, die Zuhörer wis- sen nicht woran sie sind, werden mißtrauisch, sind ständig auf dem —Appellsprungfi. Unsere Zuhörer sind —gezwungenfi unsere Mitteilungen zu inter- pretieren. Das geht in der Regel schief. Ein Wegweiser in Richtung bessere Kommunika- tion: Möglichst wenig Appelle, aber wenn schon dann offene Ich-Botschaften, die direkte Auffor- derung, der offen geäußerte Wunsch. Verschaffen Sie sich Klarheit über die Appellseite Ihrer Nachrichten. 3.Selbstoffenbarung Auf dieser Seite der Nachricht offenbart sich, was ich von mir selbst beim Sprechen preisgebe, wie offen ich bin. Selbstoffenbarungsanteile in der Rede sind Kostproben der Persönlichkeit. Auch jede wis- senschaftliche Nachricht enthält eine Selbstoffen- barungsseite, achten Sie einmal darauf: Wenn es dem Redner gelingt, den Sachinhalt mit hohen Selbstoffenbarungsanteilen zu verküpfen, dann wird aufmerksam zugehört. Wer auf diesem Kanal seine Persönlichkeit verbirgt, sendet die Selbstoffenba- rung: —Von mir erfährst Du nicht, wo ich stehe.fi Der vierohrige Empfänger Es wird nicht nur auf vier Kanälen gesendet, es wird auch mit vier Ohren empfangen. Das Dilem- 9IIKommunikationsmodelleKommunikationsmodelle

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ma: Der vierohrige Empfänger hat die freie Aus- wahl, auf welchen Ohren er uns zuhört. Der Emp- fänger hat die Freiheit, den Sender gründlich misszuverstehen. Genau das ist es, was Kommuni- kation so schwierig macht. Bildlich stelle ich mir das folgendermaßen vor: Die vier Ohren bestehen aus vier gleich großen Luft- ballons, die verschieden groß aufblasbar sind. Wel- che Ohren wie groß (empfindlich) —aufgeblasenfi sind, hängt gleichermaßen vom Empfänger wie vom Sender ab.1.Das Sachohr Das Sachohr fragt: Wie ist der Sachinhalt zu ver- stehen?2.Das Beziehungsohr Das Beziehungsohr hört mit folgender Fragestel- lung: —Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt er oder sie vor sich zu haben?fi Das Bezie- hungsohr ist äußerst empfindlich, häufig sogar überempfindlich. Beziehungsbotschaften bestim- men das Selbstwertgefühl eines Menschen. Je ge- ringer das Selbstwertgefühl ist, desto empfind- licher ist das Beziehungsohr. Hier liegt die Schnitt- stelle von Kommunikation und Selbstwert.3.Das Appellohr Das Appellohr stellt folgende Fragen: Was soll ich tun, denken, fühlen aufgrund seiner/ihrer Mittei- lung? Viele Menschen hören überempfindlich auf dem Appellohr. Als sich mein türkischer Freund Kadir einen wertvollen Teppich gekauft hatte und ich in Bewunderung ausbrach, antwortete er nur: —Willst Du ihn haben?fi 4.Das Selbstoffenbarungsohr Dieses Ohr ist wie ein guter Therapeut diagno- stisch tätig: Was ist das für einer? Was ist mit ihm? Der Empfänger möchte gern wissen, was für ein Mensch der Vortragende ist. Steht er auch als Per- son zu seinen Aussagen? Redet er nur so oder handelt er auch danach? Die vierseitige Nachricht Œ Der vierohrige Empfänger 1.Eine Nachricht enthält viele Botschaften. Eine Nachricht ist nicht die Übermittlung von Fakten,sondern immer die Interpretation durch den Empfänger. 2.Ob der Sender will oder nicht, gesendet wird immer auf allen vier Kanälen.3.Diese vier Dimensionen, diese vier Aspekte be- stimmen die Qualität einer Nachricht.Zeichnung S. 50 Es wird nicht nur auf vier Kanälen gesendet, sondern auch mit vier Ohren empfangen. 4.Der Empfänger hat die freie Auswahl, auf wel- chem oder welchen Ohr/en er zuhören will. Die vier Ohren sind bei allen Menschen unter- schiedlich empfindlich.5.Signale auf der Inhaltsebene können um so besser verstanden werden, je positiver die Be- ziehung der Gesprächspartner verläuft. 5.Vierseitiges Empfangen ist ebenso Lernziel wie das vierseitige Senden. Nicht nur das Reden macht uns zu begehrten Gesprächspartnern, sondern auch das Ausmaß unseres Zuhörens. 10Kommunikationsmodelle

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KommunikationsdiagnoseWir haben festgestellt: ein und dieselbe Nachricht enthält viele Botschaften. Diese Vielfalt läßt sich mit Hilfe des —Nachrichtenquadratesfi ordnen, und das Nachrichtenquadrat dient uns als Lupe, um Nachrichten in ihrer Vielfalt zu entschlüsseln. Zeichnung S. 51 untenWobei hilft mir dieses Modell? 1.Sende ich auf allen 4 Kanälen? Welche Aspekte vernachlässige ich? 2.Wann hören die Zuhörer besonders gern zu? 3.Werden die 4 Kanäle auch in meinen schrift- lichen Äußerungen sichtbar? 4.Sende ich offene oder versteckte Appelle? Kommunikation ist keine Einbahnstraße, sondern ein Kreislauf Freies Sprechdenken ist kein Monolog, sondern ein Dialog. Es gibt nicht einen Sender und einen Empfänger, sondern wir sind in diesem Kreislauf immer Sender und Empfänger zugleich. Eine Sprechsituation ist ein vielschichtiges Geschehen, in dem die Wahrnehmungen der Beteiligten von allem mitbestimmt werden, was sie während des kommunikativen Prozesses bewegt. Kommunika- tionsmodelle helfen uns dabei, die Interaktionen zwischen Menschen besser zu verstehen.Wenn ich auf die Feedbackschleife achte, begegne ich nicht meiner Nachricht, sondern Œ wenn ich einfühlsam hineinschaue Œ meinem Empfangsre- sultat.Wie kann ich mich verbessern? 1.Zugang zu sich selbst finden Ich versuche, meine Innenwelt zu erspüren. Wer bin ich, was will ich, was will ich davon mitteilen? Das Maß wie ich Zugang zu anderen finde, ist davon abhängig, welchen Zugang ich zu mir selbst habe, denn der Weg zu den anderen führt über den Umweg zu mir selbst. Beispiel: Wer keinen Zugang zu seinen eigenen Gefühlen hat, findet auch keinen Zugang zu den Gefühlen anderer Menschen.2. Wissen, wie ich durch meine Kommunikation wirkeDurch Feedback erfahre ich, wie ich auf andere wirke. Was kann ich, was kann ich nicht? Nach welchen Mustern und Glaubenssätzen handle ich? Je genauer ich weiß, wie ich wirke, desto wohler fühle ich mich, und wenn ich mich wohl fühle, dann kann ich alle meine kommunikativen Ressourcen mobilisieren. 11Kommunikationsmodelle

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