Der vorliegende Leitfaden „Digitale Alltagskompetenzen vermitteln“ Spaß und Leichtigkeit vermitteln Strategien_Internet_Senior_innen_Kurse.pdf.

143 KB – 58 Pages

PAGE – 2 ============
2 | IMPRESSUM Leitfaden für Trainerinnen und Trainer © Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) 2020 Alle Rechte vorbehalten Medieninhaber und Herausgeber: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, P˜ege und Konsumentenschutz (BMSGPK) Stubenring 1, 1010 Wien Redaktion: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation Ungargasse 64Œ66/3/404, 1030 Wien Autorinnen: Edith Simöl, Barbara Buchegger Es wird darauf verwiesen, dass alle Angaben in dieser Publikation trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung des BMSGPK, des ÖIAT und der Autorinnen ausgeschlossen ist. Dieses Werk steht unter der Creative-Commons-Lizenz Œ Namensnennung (ÖIAT, BMSGPK, Con˚ci®) Œ Nicht-kommerzi -ell Œ Weitergabe unter gleichen Bedingungen. Erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, P˜ege und Konsumentenschutz.

PAGE – 3 ============
| 3LIEBE TRAINERIN, LIEBER TRAINER, ältere Menschen auf ihrem Weg in die digitale Welt zu begleiten, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Die Welt der digitalen Medien ist vielfältig und herausfordernd. Digitale Kompetenzen zählen heute zu den Grundkompetenzen wie um weiter am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können und Angebote zu nutzen, die den Alltag bereichern oder vereinfachen. Der vorliegende Leitfaden —Digitale Alltagskompetenzen vermittelnfi unterstützt Sie dabei, digitale Unterrichtseinheiten zielgruppengerecht zu planen und umzusetzen. Der Leitfaden gliedert sich in zwei Teile: TEIL I: KOMPETENZMODELL FÜR DIGITALE KOMPETENZEN TEIL II: HANDBUCH ZUR UNTERRICHTSGESTALTUNG Kontakt: Servicestelle digitale SeniorInnenUngargasse 64Œ66/3/404, 1030 Wien E-Mail: of˚ce@digitaleSeniorInnen.at Web: www.digitaleSeniorInnen.at

PAGE – 4 ============
4 | TEIL I: KOMPE TENZMODE LL FÜR DIGI TALE KOMPE TENZEN 7Digitale Kompetenzen 8Das digitale Kompetenz modell für Österreich Œ DigComp 2.2 AT 8 Einschätzung digitaler Kompetenzen 9TEIL II: HANDBUC H ZUR UNTERRICHTSGES TALT UNG 10 Einführung 11Digitale Alltagskompetenzen für die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren 11Kompetenzbereich 0. Grundlagen und Zugang 12Konzepte der Digitalisierung verstehen 12Geräteauswahl und -bedienung 12Geräte einfacher bedienen Œ Bedienhilfen am Smartphone 13Materialien 14Kompetenzbereich 1. Umgang mit Informationen und Daten 14Suchen und ˚nden 14Ergebnisse bewerten 14Inhalte speichern Materialien Kompetenzbereich 2. Kommunikation und Zusammenarbeit 16Arten der digitalen Kommunikation 16Digitale Services 16Mein Account Œ mein Konto 16Materialien 17Kompetenzbereich 3. Kreation digitaler Inhalte 17Grundlegende Kamerafunktionen 17 17 18 Urheberrecht und —Recht am eigenen Bildfi Materialien INHALT

PAGE – 5 ============
| 5Kompetenzbereich 4. Sicherheit 20Gerätesicherheit 20Schutz der eigenen Daten und Privatsphäre 20Betrug im Internet 21Passwörter 21Digitaler Nachlass 21Gesundheit und Wohlbe˚nden 22Umwelt schützen 22Materialien 22Kompetenzbereich 5. Problemlösen und Weiterlernen 23Technische Probleme 23Weiterlernen 23Neue digitale Technologien nutzen 24Materialien 24COVID-19-Special 25Online-Kommunikation hilft gegen Vereinsamung Teilnahme an digitalen Treffen ANHANG 27 Übungen 28Linkliste 44Leseliste 46Karten 47

PAGE – 8 ============
8 | Teil I: Kompetenzmodell für digitale Kompetenzen DIGITALE KOMPE TENZEN -chen wir heute, um in der digitalen Welt zurechtzukom -men? Welche Bedürfnisse hat die Zielgruppe der älteren Menschen, wenn es darum geht —digital ˚tfi zu werden? Was versteht man unter digitale Kompetenzen? » Digitale Kompetenz umfasst die sichere, kriti -sche und verantwortungsvolle Nutzung von und Auseinandersetzung mit digitalen Technologien für die allgemeine und beru˜iche Bildung, die Arbeit und die Teilhabe an der Gesellschaft. Sie erstreckt sich auf Informations- und Datenkom -petenz, Kommunikation und Zusammenarbeit, Medienkompetenz, die Erstellung digitaler Inhalte (–), Sicherheit (–), Urheberrechtsfragen, Problemlösung und kritisches Denken. «Quelle : EU-Referenzrahmen des Rats der Europäischen Union 2018 Hardware und Software zu nutzen, digitale Inhalte kri -tisch zu hinterfragen, ef˚zient und sicher zu nutzen und darüber hinaus auch eigene digitale Inhalte zu erstellen sowie mit anderen über digitale Wege zu kommunizieren. DAS DIGI TALE KOMPE TENZ˜ MODE LL FÜR ÖS TERREICH ˚ DIGCOMP 2.2 ATAuf Basis des europäischen DigComp 2.1-Referenzrah – mens wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ein digitales Kompetenzmodell DigComp 2.2 AT für Österreich erstellt, Das Modell dient der Einordnung und der Vergleichbar -keit der digitalen Kompetenzen. Hintergründe zur Entwicklung des DigComp 2.2 AT kön -nen Sie auf der Webseite der Initiative ˚t4internet nachlesen: https://www.˚t4internet.at/view/verstehen- das-modell Das digitale Kompetenzmodell für Österreich gliedert sich in sechs Bereiche : 0. Grundlagen und Zugang 1. Umgang mit Informationen und Daten 2. Kommunikation und Zusammenarbeit 3. Kreation digitaler Inhalte 4. Sicherheit Die Ausprägung der sechs Kompetenzbereiche wird in acht Stufen beschrieben: grundlegend (Stufe 1 und 2) selbstständig (Stufe 3 und 4) hoch spezialisiert (Stufe 7 und 8) Von der Erreichung der digitalen Alltagskompetenz wird gesprochen, wenn in allen sechs Bereichen mindestens die Stufe 3 bzw. 4 erreicht wird. Stufe 3 bedeutet, dass klar de˚nierte und alltägliche Aufgaben selbstständig durchgeführt werden können. Stufe 4 bedeutet, dass Aufgaben, sowohl klar de˚niert als auch nicht alltägliche Probleme, selbstständig gelöst werden können. Abb. 1 : Digitales Kompetenzmodell Œ DigComp 2.2 AT Œ Quelle: Bundes -ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (2018). Gra˚k © ˚t4internet einzelnen Teilkompetenzen genauer beschrieben.

PAGE – 9 ============
Teil I: Kompetenzmodell für digitale Kompetenzen | 96 K OMPETENZBEREICHE UND 25 T EILKOMPETENZEN In der nachfolgenden Übersicht werden die 6 Kompe -tenzbereiche des DigComp 2.2 AT im Detail mit den ein -zelnen Teilkompetenzen dargestellt. 0. G rundlagen und Zugang 0.1. Konzepte der Digitalisierung verstehen 0.2. Digitale Geräte bedienen nutzen und bereitstellen 1. U mgang mit Informationen und Daten 1.1. Daten, Informationen und digitale Inhalte recherchieren, suchen und ˚ltern 1.2. Daten, Informationen und digitale Inhalte kritisch bewerten und interpretieren 1.3. Daten, Informationen und digitale Inhalte verwalten 2. Kommunikation und Zusammenarbeit 2.1. Mithilfe digitaler Technologien kommunizieren 2.2. Mithilfe digitaler Technologien Daten und Informationen teilen und zusammenarbeiten 2.3. Digitale Technologien für die gesellschaftliche Teilhabe verwenden 2.4. Ein- und Verkäufe durchführen 2.6. Die digitale Identität gestalten 3. Kreation digitaler Inhalte 3.1. Digitale Inhalte entwickeln 3.2. Digitale Inhalte integrieren und neu erarbeiten 3.3. Werknutzungsrecht und Lizenzen 3.4. Programmieren und Abläufe automatisieren 4. Sicherheit4.1. Geräte schützen 4.2. Personenbezogene Daten und Privatsphäre schützen 4.3. Gesundheit und Wohlbe˚nden schützen 4.4. Sich vor Betrug und Konsumentenrechtsmissbrauch schützen 5. P roblemlösen und Weiterlernen erkennen EINSCHÄTZUNG DIGI TALER KOMPE TENZENZur Einschätzung Ihrer digitalen Kompetenzen bietet die Initiative ˚t4internet auf ihrer Webseite ( https://www. ˚t4internet.at/page/assessment ) verschiedene Checks und Quiz an.Sie erhalten nach der Durchführung einen kostenlo -sen Kurzbericht oder Œ wenn Sie es wünschen Œ einen kostenp˜ichtigen Detailbericht (Voraussetzung: Handy- Signatur!).Digitale Alltagskompetenzen Zur Einschätzung digitaler Alltagskompetenzen liegt der Check in zwei Schwierigkeitsstufen vor. Es werden alle sechs Kompetenzbereiche des digitalen Kompetenzmodells für Österreich (DigComp 2.2 AT) auf den Kompetenzstufen 1 (grundlegend) bis 4 (selbststän -dig) erfasst. CHECK Digitale Alltagskompetenzen light CHECK Digitale Alltagskompetenzen advanced Digitale Kompetenzen zum Thema Sicherheit Zur Einschätzung digitaler Kompetenzen zum Thema Si -cherheit liegt der Check in zwei Schwierigkeitsstufen vor. Erfasst werden dabei alle fünf sicherheitsbezogenen Kompetenzen des digitalen Kompetenzmodells für Ös -terreich (DigComp 2.2 AT) auf den Kompetenzstufen 1 CHECK Sicherheit in der digitalen Welt light CHECK Sicherheit in der digitalen Welt advanced QUIZ Sicherheit in der digitalen Welt A Œ Kompetenzstufe 3 (grundlegend) QUIZ Sicherheit in der digitalen Welt B Œ Kompetenzstufe 4 (selbstständig) QUIZ Sicherheit in der digitalen Welt C Œ Eine umfassende Standortbestimmung zu alltags- und berufsbezogenen digitalen Kompetenzen in Sachen Ge -räte-, Daten-, Gesundheits- und Rechtsschutz bietet das QUIZ Sicherheit in der digitalen Welt ABC Œ Kompetenzstufe 3 (fortgeschritten)

PAGE – 11 ============
Teil II: Handbuch zur Unterrichtsgestaltung | 11Im zweiten Teil des Leitfadens werden anhand von aus -gewählten Themen Vermittlungsszenarien, Tipps, Mate -rialien und Übungen für den praktischen Unterricht so – vorgestellt. EINFÜHRUNG Ältere Menschen sind eine heterogene Zielgruppe. —Die Seniorinnen und Seniorenfi gibt es nicht. Unter ihnen ˚nden wir technikaf˚ne Menschen, aber auch Personen, die den neuen Technologien abwartend bis ablehnend gegenüberstehen. Die Aufgabe von EDV-Trainerinnen und EDV-Trainern ist, ältere Menschen über neue Technologien zu informie -ren, zu motivieren und sie auf ihrem Weg in die digitale Welt zu begleiten. sowie Offenheit und Empathie gegenüber älteren Men -schen. Respekt, Geduld und ein eigenes positives Al -tersbild sind wesentliche Voraussetzungen, um Inhalte nachhaltig und erfolgreich vermitteln zu können. Empfehlungen: Heterogenität der Zielgruppe nutzen Geschlechterrollen re˜ektieren positives Bild des Alterns vermitteln Angst nehmen und Sicherheitsbedürfnis unterstützen Selbstvertrauen stärken Eigenständigkeit fördern Motivation nutzen Wunsch nach Beziehungen unterstützen Erleichterung des Alltags unterstützen Spaß und Leichtigkeit vermitteln einfache Sprache verwenden mit Widerständen richtig umgehen Dauer und Lerntempo beachten Angebot ˜exibel gestalten nachlassende Sehkraft berücksichtigen motorische Probleme berücksichtigen Kurzzeitgedächtnis stützen Maßnahmen für Seniorinnen und Senioren in der digita -len Welt https://www.digitaleseniorinnen.at/˚leadmin/ redakteure/Downloads/studie_massnahmen_fuer_ senorinnen_in_der_digitalen_welt.pdf Didaktische Strategien für Internet-Kurse für Seniorin -nen und Senioren https://www.digitaleseniorinnen.at/ ˚leadmin/redakteure/Downloads/Didaktische_ Strategien_Internet_Senior_innen_Kurse.pdf DIGITALE ALLT AGS KOMPE TEN˜ZEN FÜR DIE ZIELGRUPPE DER SENIORINNEN UND SENIORENDas österreichische Kompetenzmodell für digitale Kom – petenzen listet mit den sechs Kompetenzbereichen und den dazugehörenden Teilkompetenzen auf, wie vielfältig um von grundlegenden digitalen Alltagskompetenzen sprechen zu können. Wissen, welches notwendig ist, um heute in der digitalen nicht mehr gewachsen zu sein, ist einer der Hauptgrün -de, warum sie sich den neuen Technologien gegenüber verschließen. Der Einstieg in die digitale Welt ist oft begleitet von Ge -fühlen der Unsicherheit und Überforderung. —Das ist nichts mehr für michfi oder —Dafür bin ich schon zu altfi sind Sätze, die Trainerinnen und Trainer nur allzu oft hö -ren. Einfühlsame, positiv motivierende, wertschätzende und kompetente Begleitung ist gefragt. Um entsprechende digitale Alltagskompetenzen in der Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren aufzubauen, gilt es, den Alltag der Personen zu kennen und darauf -keiten zu beginnen bzw. fortzufahren. Oft stehen am Anfang nicht die Grundlagenthemen, wie Erfolgreiche Schulungen zeichnen sich dadurch aus, dass der unmittelbare Nutzen für die Person messbar ist und gleichzeitig stetig das Wissen über alle sechs Kom -petenzbereiche des Kompetenzmodells aufgebaut wird. Vermittlungstipps zu den einzelnen Kompetenzberei – chen exemplarisch vorstellt.

143 KB – 58 Pages